Bestzeiten/Personal best:

Bestzeiten/Personal best
10 km: 42 min 53 sec (2011) *** 21,1 km: 1h 37min 35sec (2009) *** 42,2 km: 3h 30min 33sec (2009) ***
56 km (Two Oceans):
4h 54min 00sec (2011) *** 89 km (Comrades uphill): 8h 49min (2015)


Montag, 20. Mai 2013

Bericht 2013 Two Oceans Ultra Marathon (56 km) Kapstadt (Teil 2 von 2) - 30.03.2013

Dies ist Teil 2 meines Berichts über den Two Oceans Ultra Marathon 2013 in Kapstadt (hier geht's zu Bericht Teil 1 Two Oceans Ultra Marathon 2013)

Wir haben den Chapmans Peak Drive und die vielen Katzenaugen auf der Strasse also erfolgreich bewältigt und sind trotz des massiven Sturms recht gut wieder auf die nächste und für kurze Zeit flache Passage der Strecke gekommen.

Auf dem Bergab-Stück hatten wir eine kleine "biologische Pause" an einer der Verpflegungsstellen. Diese sind nämlich vorbildlich mit portablen Toiletten ausgestattet. Allerdings waren die Türen der Häuschen auch als Mordwaffe tauglich - der Wind war so heftig, dass Hein mich mit der Türe fast erschlagen hätte, als er wieder herausgekommen ist. Aber gut - "Hinsehen" war ja auch meine Aufgabe ;)

Ab ca. km 37 geht es ein paar km auf einer welligen Strecke durch Hout Bay zum echten Scheidepunkt des Rennens - der Marathon-Marke und der anschließenden 4 km Bergpassage zum Constantia Nek.

Weltrekordler...

Eine von Hein's faszinierenden Aktionen von denen er mir unterwegs berichtet hat, war sein zweimaliger Weltrekord als schnellster blinder Autofahrer. Ja genau. Autofahrer. Er ist selbst gefahren...

Den aktuellen Weltrekord hat er 2009 in einem Mercedes AMG 65 SL Black Series aufgestellt.

Das Tempo: 322.52 km/h

Ich habe mich immer gefragt: "Woher hat er gewusst, wo er hinfahren muss?"

Er erklärte mir, dass er einen Beifahrer hatte, der ihm Instruktionen gegeben hat. Man denke nur mal kurz an das Vertrauen des Beifahrers in Hein...

Dabei waren die Instruktionen nicht, wie vielleicht vermutet, eine Anweisung nach rechts oder nach links zu fahren. Nein. Das wäre zu ungenau gewesen. Stattdessen hatten sie die Fahrbahnbreite in Nummernsektoren aufgeteilt. 1 war ganz rechts, 9 war ganz links. Ziel war es, auf der 5 zu fahren - in der Fahrbahnmitte. 

Somit hat also der Beifahrer permanent die Zahl gesagt und Hein wusste, ob er so weiterfahren kann oder nicht.

Ein Video zu diesem Rekord sieht man hier...

 

Marathon-Marke

Die Marathon-Marke erreichten wir nach 4 Stunden und 17 Minuten. Für eine Marathon-Zeit natürlich langsam, aber für das Ziel "unter 6 Stunden" ziemlich gut im Plan. Aber nur ziemlich gut. Wir lagen damit  2 Minuten hinter der Zeit vom letzten Jahr (Bericht Two Oceans Ultra Marathon 2012), in dem ich als 6-Stunden-Tempomacher unterwegs war. Damals kamen wir dann nach 5h 51 min ins Ziel. Also wusste ich, dass wir noch ein wenig Luft hatten...

Kurz hinter der Marathon-Marke geht dann, erst langsam, dann brutal, der Anstieg zum Constantia Nek hoch. Da Hein noch stark genug war, konnten wir den Anstieg recht lange laufen. Die letzten beiden km sind wir jedoch, wie auch 2012, gehend nach oben gekommen.

Am Constantia Nek (ca. km 46)

Oben angekommen hatten waren wir weiterhin nur 2 min hinter der 2012-er Zeit und ich war mir sicher, dass Hein auf den letzten 10 km etwas schneller sein könnte als meine letztjährige Gruppe.

Die letzten 10 km...

Vom Constantia Nek aus geht es auf einer herrlichen Strecke immer wieder bergauf und bergab. Mit 46 km in den Beinen wird man dann doch müde. Auch Hein. Aber wir konnten relativ flott laufen und jetzt war die Zeit gekommen, in der wir viele Läufer überholt haben.

Auch jetzt war das Feld noch immer eng beisammen, doch es gab eine Taktik, um problemlos überholen zu können:

Auf den Startnummern der Läufer ist neben der Nummer auch der Vorname abgedruckt. Also habe ich den Namen gerufen und darum gebeten, ein wenig nach rechts oder links zu gehen. Was auch immer funktioniert hat.

Naja. Fast immer: Eine Läuferin hat dank ihrer Kopfhörer von der Umwelt nichts mitbekommen und uns beim Überholen etwas Probleme gemacht. Wieder ein Grund, warum ich nicht müde werde darum zu bitten, bei Wettkämpfen NICHT mit iPod, etc. zu laufen. Außerdem ist das in meinen Augen egoistisch und unsportlich. Schließlich gehört zu einem solchen Wettbewerb auch das gegenseitige Unterstützen.

Warum dieser Blog Sinn macht...

Irgenwann auf diesen letzten km haben wir wieder einen Läufer überholt und der meinte plötzlich, ob ich letztes Jahr der 6-h-Tempomacher war. Das bejahte ich und fragte zurück, ob er damals mit mir gelaufen sei.

"Nein" entgegnete er - aber er habe meinen Blog gelesen und folge meiner Renntaktik von damals, die ich in diesem Post niedergeschrieben habe: "How to run a sub 6 h Two Oceans Ultra Marathon". Ich bin mir sicher, dass er sein Ziel erreicht hat!

Das war eine tolle Bestätigung dafür, dass dieser Blog sogar aktiven Teilnehmern des Laufes weiterhilft.

Zieleinlauf

Auf den letzten km konnten wir tatsächlich wieder etwas Zeit gut machen.

Kurz vor dem Ziel (das Gummiband ist hier gut zu sehen)

Somit sind wir nach 5 Stunden 50 Minuten in den Zielbereich eingelaufen. Es gab noch 2 kleine Hindernisse auf der Strecke (der Übergang vom asphaltierten Bereich auf den Rasen der Uni Kapstadt und einen Kabeltunnel), bei denen ich Hein hinüberleiten musste.

Und dann waren wir da!

Das Ziel in unter 6 Stunden wie geplant erreicht
Mit großer Begeisterung sind wir gemeinsam ins Ziel des 2013 Two Oceans Ultra Marathons eingelaufen - bei Sonnenschein und mit vielen Emotionen.

Hein war überglücklich, so gut durch seinen ersten Ultra-Marathon gekommen zu sein und ich war glücklich, dass wir die Zielzeit erreicht und ich Hein nicht habe stürzen lassen.

Hier gibt es auch das Video zum Zieleinlauf von Hein und Axel beim Two Oceans 2013...

Fazit

Der Lauf mit Hein war ein emotionaler Höhepunkt meiner Läuferkarriere. In 2012 habe ich eine große Gruppe von Läufern zu ihrem persönlichen Ziel geführt.
Dieses Jahr war es eigentlich nur eine Person. Doch Hein und ich konnten durch diesen Lauf so viele Menschen inspirieren, dass die Wirkung weit über 2012 hinaus geht. So hatte ich bei einem Vortrag ein paar Tage nach dem Two Oceans rund 100 Zuhörer, als ich über den Lauf berichtet habe und die Rückmeldungen über E-Mail und Facebook waren toll.

Ich würde es immer wieder machen.

Im Ziel

Das Motto des 2013 Two Oceans war "Run for more than yourself" ("Laufe für mehr als nur Dich selbst") - und ich kann sagen, dass es sich vielfach lohnt, nicht nur für sich selbst zu laufen!

Schließen darf ich mit einer von Hein's markanten Aussagen, die er als Motivationssprecher nutzt wenn es darum geht, was man (angeblich) nicht erreichen kann:

"Ich bin blind. Und was ist Deine Ausrede?"

Sonntag, 19. Mai 2013

The laws of physics are merely a suggestion...

Go out and hit the road.

You WILL feel better afterwards...

Love it: "The laws of physics are merely a suggestion..."


Samstag, 18. Mai 2013

That's exactly what I needed (30 km) - 18.05.2013


After an intense week at work with many meetings I was looking forward to this Saturday. (diesen Bericht gibt es hier auf Deutsch...)

Since I could only go for a run once, the need for a longer distance was massive.

Therefore I allowed myself a nice longer run of 30 km in 2h 45min enjoying the beautiful weather.

The run went perfectly and now I feal just great ;)

km 1 - 10:
55 min 02sec
Heartrate 142

km 10 - 20:
55 min 04 sec
Heartrate 147

km 20 - 30:
55 min 00 sec
Heartrate 158 (due to a hill)

Genau das habe ich gebraucht (30,1 km) - 18.05.2013

Nach einer intensiven Arbeitswoche mit sehr vielen Terminen habe ich mich sehr auf den Samstag gefreut. (click here read this post in English...)

Da ich diese Woche nur 1x zum Laufen konnte, war das Bedürfnis nach einer längeren Strecke groß.

Also gönnte ich mir diesen Samstag eine schöne 30 km Runde in 2h 45 min bei herrlichem Wetter.

Es lief ausgezeichnet und nach dem Lauf geht es mir richtig gut ;)

km 1 - 10:
55 min 02sec
HF 142

km 10 - 20:
55 min 04 sec
HF 147

km 20 - 30:
55 min 00 sec
HF 158 (wegen Berg)

Dienstag, 14. Mai 2013

Bericht 2013 Two Oceans Ultra Marathon (56 km) Kapstadt (Teil 1 von 2)- 30.03.2013

Zu meinem fünften Two Oceans Marathon stellte sich im Vorfeld eine gewisse Routine ein. Kein Vergleich zu der Zeit, als ich vor meinem allerersten Two Oceans 2009 (Bericht: erster Two Oceans Ultra Marathon von Axel Rittershaus 2009) stand. Das hat Vorteile, denn mit beruhigten Nerven schläft es sich besser.

Meine Rennbekleidung (die 40 auf der Nummer deutet auf meine Alterskategorie hin)


Am Vortag zum diesjährigen Two Oceans habe ich meine Tempo-Strategie nochmals genau angesehen und auf den Lauf zusammen mit dem blinden Abenteurer und Motivations-Sprecher Hein Wagner angepasst.  Unser Ziel war ein Finish nach ca. 5 Stunden und 45 Minuten - denn für Hein sollte dieser Ultra, sein erster überhaupt, "nur" ein Trainingslauf für den zwei Wochen später stattfindenden Ironman (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,2 km Laufen) in Port Elisabeth (Südafrika) sein.

Wir trafen uns gegen 6 Uhr morgens am Start, der aufgrund des Rekord-Teilnehmerfeldes von über 16.000 Halbmarathon- und fast 10.000 Ultra-Marathon-Läufern gut gefüllt war. Zum Glück hatte ich Unterstützung bei der Suche nach Hein durch meinen Freund Andrew Shepherd, der heute ebenfalls seinen ersten Two Oceans Ultra laufen wollte (und es auch geschafft hat!).  Schließlich konnte Hein mich ja nicht suchen ;) und wir hatten uns am Vortag das erste mal getroffen (siehe auch mein Bericht zum ersten Testlauf mit Hein Wagner)

Das Wieder"sehen"...

Rund 30 Minuten vor dem Start gingen wir in unseren Startblock C und das erste großartige Erlebnis begann:
Hein hatte mir im Vorfeld gesagt, dass es immer gut ist möglichst weit vorne zu starten. Schließlich ist es viel leichter für die sehenden Läufer an uns vorbeizukommen als umgekehrt für uns andere Läufer zu überholen. Dies gilt ganz besonders für die ersten Kilometer eines gut besuchten Laufes.
Also versuchten wir im bereits gefüllten Startblock durch die Reihen der Läufer nach vorne zu kommen.

Mit den Worten "darf ich bitte durch, ich habe einen blinden Läufer an meiner Seite" wurde ich ohne blöden Kommentar, ohne blöde Blicke oder jegliche unangebrachte Reaktion nach vorne durchgelassen. Gänsehaut! Dabei traf ich auch einige Freunde aus meinem Laufclub (AAC) und in windeseile waren wir in der vordersten Reihe unseres Startblocks.

Die Magie begann... 

Denn noch im Startblock gab es erste Gespräche mit Hein und mir, wie wir denn das Rennen angehen werden. Aufgrund von Hein's vielen vorherigen Abenteuern, z.B. dem 8-tägigen Mountainbike Rennen "Cape Epic", das er auf einem Tandem (!) absolviert hat, ist er unter Sportlern in Südafrika wohl bekannt. So ergab es sich schon beim Start, dass er auf vertraute Personen traf. Toll!

Hein fragt übrigens, sobald er angespochen wird, nach dem Namen der Person die zu ihm spricht. Und er hat ein sensationelles Gedächtnis, was ich auf den folgenden 56 km noch erleben durfte.

Der Start...

Pünktlich wie gewohnt ging es um 6.30 Uhr für Hein, mich und rund 10.000 weitere Ultraläufer auf die Strecke. Dieses Jahr waren ca. 30% "Neulinge" dabei!

Die Strategie, vorne zu starten, war sehr gut. So konnten wir problemlos unser Tempo angehen und mussten nicht auf Läufer achten, die wir hätten überholen müssen.

Ganz entspannt ging es aber dennoch nicht, denn bei Laufevents ist es üblich, dass sich die Läufer bei kühlen Temperaturen (wir hatten ca. 10°C) am Start mit Müllsäcken vor der Kälte schützen. Nach dem Start werden diese weggeworfen - meistens vorbildlich in Mülltonnen oder an den Straßenrand. Aber leider gibt es auch Läufer, die die Müllsäcke einfach fallen lassen.

Schon so mancher sehende Läufer hat sich beim Start in einem solchen Sack verheddert und ist gestürzt. Für Hein und mich war das eine echte Herausforderung. Soweit möglich sind wir entweder um die Säcke herumgekurvt oder ich habe sie beim Laufen von der Strasse weggerissen und zur Seite geworfen. Ja, das geht...

Die ersten 20 km...

Laut Wettervorhersage sollten wir dieses Jahr ohne Regen auskommen und durch einen bewölkten Himmel vor der Sonne geschützt sein. Allerdings war Wind vorhergesagt und wer schon einmal in der Kapregion unterwegs war, der weiß, was Wind hier bedeutet: heftiger Sturm!

Auf den ersten 10 km war es jedoch wunderbar windstill und wir kamen sofort in einen sehr guten Laufrhythmus. Ständig wurden Hein und ich angesprochen und motiviert - von "normalen" Läufern die aufgrund des Gummibandes zwischen Hein und mir unsere besondere Partnerschaft erkannt haben, von Clubkameraden Hein's und aus meinem Club sowie natürlich von Menschen die Hein aufgrund seiner Abenteuer kennen. Leider ist mein Afrikaans nicht wirklich gut ;) und so mancher musste dann nochmals auf Englisch wiederholen, was er oder sie mir sagen wollte. Oder Hein war mein Dolmetscher.

Unser Laufrhythmus war erstklassig und ich musste Hein sogar regelmäßig etwas bremsen.

Genau das war auch seine Befürchtung im Vorfeld gewesen: Dass er sein normales Lauftempo anschlagen würde und damit viel zu schnell wäre, um den Lauf gut beenden zu können.

Zeitlich lagen wir nach 20 km knapp 2 Minuten hinter unserem Plan. Das war völlig in Ordnung, schließlich hatte ich auf 5 Stunden 45 Minuten kalkuliert und das Ziel war einfach nur "unter 6 Stunden".

Über Hein...

Wir haben uns die ganze Zeit über sehr angeregt unterhalten.

Darüber, wie schwer es für Hein war, als Kind und Jugendlicher mit seiner Blindheit umgehen zu lernen. Hein ist von Geburt an blind und das einzige was er sehen kann, beschreibt er damit, dass tagsüber das grau etwas heller und nachts das grau etwas dunkler ist. Er sieht keine Konturen oder Umrisse. Nichts.

Hein hat sich nie damit abgefunden, dass er als Blinder bestimmte Dinge nicht machen könne (wie z.B. einen Ultra-Marathon laufen). Als kleiner Junge wollte er Fahrrad fahren lernen und nach diversenen Stürzen in der Hofeinfahrt lernte er, die akustischen Reflektionen der Pedale am Bordstein zu erkennen - und so zu wissen, wie weit er vom Bordstein entfernt war. Also konnte er endlich das tun, was er wollte: gegen die sehenden Kinder ein Rennen fahren. Das hat er gemacht und zwar 35 km lang!

Faszinierend waren seine Geschichten über seine Zeit als Vertriebler und später als Vertriebsleiter. Er sagt, er konnte in Besprechungen mit Kunden sofort erkennen, wer auf Kundenseite schon überzeugt war, wer in welcher Körperhaltung gesessen ist und wer noch Bedenken hatte. So hat er sich sofort auf diejenigen konzentriert, die noch nicht für den Kauf waren - und am Ende war er erfolgreich. Die Kunden waren immer fasziniert davon ;)

Mehr zu ihm im Verlauf des Berichts.

Zurück zum Rennen...

An den Wasserständen habe ich für Hein immer etwas mitgenommen und ihm gegeben. Denn die Helfer an den Ständen können natürlich bei dem Tempo der Läufer nicht erkennen, dass er einfach nicht sieht, wo sie ihm das Wasser hinhalten...

Auch nach 20 km war das Feld noch sehr dicht und somit ist Hein die gesamte Distanz in direktem Kontakt zu mir gelaufen. Es gab nämlich zwei Möglichkeiten für mich ihn zu führen:
  1. Er hält mit seiner linken Hand meinen rechten Ellenbogen. So kann ich einigermaßen normal laufen und er spürt sofort und direkt, wenn ich eine Richtungsänderung vornehme
  2. Er läuft "frei" und spürt anhand des ca. 50 cm langen Gummiseils zwischen uns (das ebenfalls an meinem rechten Arm und seiner linken Hand befestigt war) wo ich bin

In den Vorjahren war mir nie so bewusst geworden, wie dicht das Läuferfeld auch nach vielen km noch ist. Alleine ist es ja auch leicht, um die anderen Läufer herumzukurven. Mit Hein an der Seite, also doppelt so breit wie sonst, wird das eher schwierig.

Erster Berg...

Nach gut 32 km kam die erste markante Stelle: der Chapmans Peak Drive. Eine landschaftlich traumhaft schöne Strecke über ca. 3 km Länge und einem Anstieg von mehreren hundert Höhenmetern. Allerdings zieht sich der Anstieg sehr angenehm in die Länge. Man muss nur das richtige Tempo laufen, und alles geht gut.

Die Herausforderung auf diesem Streckenabschnitt waren die "Katzenaugen" - die kleinen Reflektoren in der Straßenmitte die Autofahrer darauf hinweisen, wenn sie ihre Fahrbahn verlassen. Hein hatte ordentlichen Respekt davor, denn diese kleinen Reflektoren ragen ca. 2 cm aus der Fahrbahn hervor. Bei vielen Rennen habe ich so manchen Läufer darüber stolpern sehen. Sehende Läufer!

Somit war Hein auch hier permanent an meinem Ellenbogen und wir haben viel Abstand zu den Katzenaugen gehalten. Es gab eine einzige kurze Berührung von Hein mit einem der Reflektoren, aber dies war unkritisch. Dennoch es war eine Erinnerung an mich, die Augen permanent offen zu halten.

Hein Wagner & Axel Rittershaus beim Two Oceans Marathon 2013 am Chapmans Peak Drive


Der Sturm...

Nahezu auf die Minute genau wie geplant kamen wir am obersten Punkt des Chapman Peak Drives an. Direkt in der dortigen Kurve stand ein Helfer und schrie uns entgegen "Haltet Eure Mützen fest".

Ich nahm dies zum Glück ernst, ergriff meine Mütze und wusste 5 m später warum....

Ein nahezu atemberaubender (im wahrsten Sinne des Wortes) Sturm kam uns entgegen. Wir sind fast stehengeblieben - obwohl wir liefen. Das war unglaublich und Kap-typisch.

Die gesamte Bergabstrecke von ca. 4 km hatten wir mit diesem Sturm als Gegenwind zu tun. Meine Mütze habe ich ab dem Zeitpunkt nahezu ständig in der Hand gehalten ;)

Der Sturm hatte aber auch ein gutes: Wir sind nämlich dadurch davon abgehalten worden, zu schnell bergab zu laufen. Dies ist sonst eine große Gefahr und an dieser Bergabstelle hat so mancher seine Endzeit versaut, weil ein hohe Tempo bergab die Oberschenkel extrem beansprucht - und diese Anstrengung später ihren Tribut fordert.

Hier geht es zu Teil 2 des Berichts vom Two Oceans Ultra Marathon 2013 mit Hein Wagner und Axel Rittershaus...


Weitersagen und Dranbleiben