Bestzeiten/Personal best:

Bestzeiten/Personal best
10 km: 42 min 53 sec (2011) *** 21,1 km: 1h 37min 35sec (2009) *** 42,2 km: 3h 30min 33sec (2009) ***
56 km (Two Oceans):
4h 54min 00sec (2011) *** 89 km (Comrades uphill): 8h 49min (2015)


Sonntag, 19. April 2009

Bericht vom Two Oceans Ultra am 11.04.2009 (56 km)

Ein 2-Jahres-Projekt hat in einem phantastischen Rennen seinen Höhepunkt gefunden.
Nach über 4000 Trainingskilometern seit der Idee zur Teilnahme im April 2007, über 500 Trainingsstunden und laut meiner Pulsuhr 360.000 verbrannten Kalorien :)

Der Veranstalter spricht vom "schönsten Marathon der Welt" und das könnte er durchaus sein. Für mich war er das auf jeden Fall.

Meinen zu Beginn des Trainings gehegten Traum, bei der ersten Teilnahme in weniger als 5 Stunden ins Ziel zu kommen, hatte ich wegen mehrerer Trainingsverletzungen beerdigt. Wichtiger war es mir, vernünftig ins Ziel zu kommen und auch die Gelegenheit zu haben, auf die Strecke zu achten. Und die Strecke verdient Aufmerksamkeit - so schön wie sie ist!

Nach 5 Stunden, 23 Minuten und 37 Sekunden bin ich überglücklich auf dem Rugby-Feld der Universität in Kapstadt eingelaufen. Mission erfüllt!
Von den fast 6.000 Läufern die ins Ziel kamen, habe ich laut Zeitungsbericht vom 12.4.09 Rang 1.698 belegt.

Ich wollte zudem unbedingt die Strecke vollständig durchlaufen. Dies ist angesichts einer 4km langen Steigung ab km 42 gar nicht selbstverständlich. Und das habe ich auch geschafft. Allein auf dieser Streckenpassage habe ich vermutlich 500 Läufer überholt, die teilweise wegen Krämpfen nur noch gehen konnte. Da hatte ich dann wirklich Glück. Kein Krampf, keine Schmerzen, keine Probleme.

Nach dem Rennen war ich dann schon ziemlich erledigt. Vor allem ist es gegen Ende beim Laufen in der prallen Sonne ordentlich warm geworden.
Mehrere Tage lang danach hatte ich mit dem Treppensteigen ein wenig Probleme.

Lustig war übrigens, dass beim Abflug von Kapstadt nach Johannesburg am nächsten morgen (Sonntag) um 5.45 Uhr ein anderer Läufer (wir beide natürlich im Two Oceans-Shirt) ebenso mit den Treppen hoch zum Flugzeug zu kämpfen hatte :)

Danach gab es 5 Tage Luxuserholung im Afrikanischen Busch.

Stimmung:

Vor dem Start:



Beim Start um 6.25 Uhr morgens am Ostersamstag waren bereits Zuschauer an der Strasse! Nicht nur die Angehörigen. Beim Lauf durch Kapstadt standen immer wieder Gruppen von Menschen am Strassenrand und haben uns angefeuert. Manche noch im Bademantel :)
Das ging so weiter - und zwar auf jedem der 56 km. An den besonders heftigen Stellen, u.a. der 4 km langen Steigung von km 42 - 46, waren die Anfeuerungsrufe besonders intensiv. Das hilft, um die Anstrengung nicht so sehr zu merken.
Überall Menschen, überall Streckenposten, überall Anfeuerung. Da bekomme ich jetzt noch Gänsehaut.

Insgesamt ist auf den letzten 15 km richtig viel los. Das braucht man und das tut tierisch gut.

Auch unter den Läufern ist sehr gute Stimmung. Immer wieder spricht man sich gegenseitig an. Durch mein speziell bedrucktes Laufshirt wurde ich immer wieder auf Deutsch von anderen Läufern motiviert. Oder auf Bayern München angesprochen. Echt wahr :)

Strecke:
Einfach traumhaft. Ob die ersten 15 km von Kapstadt in Richtung Fischhoek, wo man die ganze Zeit über die durch den Sonnenaufgang leuchtenden Berge sieht.

In Fischhoek:


Ob auf den km 28 - 36 über den Chapmans Peak Drive, der seit einem Jahr für den Verkehr gesperrt ist und nur eine Ausnahmegenehmigung für die Läufer erteilt wurde. Dieser Abschnitt führt über eine in den Felsen gesprengte Strecke mit permanentem Meerblick. Und man sieht das scheinbar endlose Band an Läufern vor sich und hinter sich. Traumhaft. Wirklich traumhaft.

Chapmans Peak Drive (das leicht sichtbare Band ist die Strasse):


Später die extrem anstrengende Steigung nach Constantia Nek durch herrliche Wälder mit der tollen Stimmung.
Ein Highlight ist am Ende ebenfalls der Einlauf durch kreischende Menschenmassen auf dem Rugbyfeld der Universität Kapstadt.

Die Strecke hat es aber wirklich in sich. Die ersten 28 km sind zum Warmlaufen, was bei ca. 25°C nicht schwierig war, die zweite Hälfte ist durch zwei Anstiege eine Herausforderung. Doch sie ist jeden Tropfen Schweiss wert.

Versorgung auf der Strecke:
Einfach perfekt! 33 Versorgungsstellen, auf der 2. Hälfte nach jeweils ca 1 - 1,5 km.
Es gibt Wasser aus praktischen Plastikbeutelchen, die man auch eine zeitlang mittragen kann und dann aufbeisst, wenn man sie braucht.
Es gibt immer Cola, später Powerade flüssig und noch später Powerade als Wassereis. Herrlich!!!
Zudem am Chapmans Peak Drive Bananen, am Constantia Nek Schokolade. Einfach grandios.

Hinzu kommt, dass auch die Versorgungsposten einen ständig anfeuern. Das gibt zusätzlich Kraft.

Meine Renntaktik:
Wie erwähnt - ich wollte ankommen. Also hatte ich eine extrem defensive Taktik gewählt, mir geschworen, diese zu befolgen und meine Pulsuhr entsprechend mit Warnhinweisen programmiert.

Alle Läuferfreunde werde gleich sehen, dass da noch sehr viel Luft drin ist. Doch Hauptziel ist Hauptziel und ich wollte kein Risiko eingehen. Ich bin zufrieden damit, diese Vorgaben gemacht zu haben, um mich vor einem zu hohen Tempo zu bewahren.

Maßgebend war dabei mein Pulswert. Die Vorgaben:
0 - 60 min: max. 150
61 - 150 min: max. 155
151 - 210 min: max. 159
211 - 270 min. max. 164
danach unlimitiert

Im Endeffekt bin ich über die gesamte Strecke mit einem Durchschnittspuls vom 157 gelaufen. Da meine anaerobe Schwelle bei 168 Schlägen liegt, ist hier noch sehr viel Potential für die Zukunft.

Als Verpflegung hatte ich selbst 0,75l Activ3 als Getränk dabei sowie ca. 6 MilkyWay und Snickers mini. Durch die zusätzlichen Getränke unterwegs hat mir mein Isodrink bis km 30 gereicht. Danach kam ich mit den Powerade Getränken sehr gut zurecht. Immer ein Wasser und alle 2-3 km ein Powerade zu mir zu nehmen war meine Erfolgsformel.

Organisation:
Perfekt!

Sehr schnelle Unterlagenausgabe am Mittwoch Abend, tolles T-Shirt, sehr gute Infos bzgl. Parken, etc. Pünktlicher Start sowohl des Halbmarathons (Startzeit 6.00 Uhr) als auch des Ultras um 6.25 Uhr.
Da kann sich manch Veranstalter in Deutschland eine Scheibe abschneiden.

Betreuung internationaler Läufer:
Vorbildlich.

Am Freitag gab es einen sehr schönen "International Friendship Run" über ca. 5 km durch die Innenstadt Kapstadt. Dort haben meine Frau und ich gleich sehr nette Leute kennen gelernt und auch ein Teil der Deutschen Ultra-Cracks getroffen. Im Ziel gab es eine tolle Party mit afrikanischer Musik, die manch Deutschem Läufer eingeheizt haben.




Beim Rennen gab es für die internationalen Läufer ein spezielles Zelt im Zielbereich, das man zusammen mit einer Begleitperson kostenlos nutzen durfte. Dort gab es freie Verpflegung und (endlich wieder, nach der langen Abstinenz) Bier :)



Fazit:
Es war jede Sekunde der Vorbereitung wert. Wenn es sich einrichten läßt, werde ich gerne immer wieder daran teilnehmen. Die Menschen, die Läufer, die Kinder an den Strassen, die Verpflegung, die traumhaft schöne Strecke.
Man muss diesen Marathon einfach lieben. Nicht umsonst sieht man viele Läufer, die schon 10, 20 oder 30 Mal daran teilgenommen haben. Das erkennt man übrigens daran, dass diese Angabe auf der Startnummer aufgedruckt ist. Zudem haben Läufer mit mehr als 10 erfolgreichen Teilnahmen eine blau hinterlegte Nummer. Dann sieht jeder sofort, mit wem er es zu tun hat :)

Zudem hat mich der Ultra-Virus befallen. Die Marathondistanz hat keinen Schrecken mehr. Mein kurzfristiges Ziel ist jetzt eine deutliche Verbesserung meiner Geschwindigkeit und noch ein oder zwei schöne Wettkämpfe in diesem Jahr.

Vor allem zeigt es sich, dass es sich lohnt, hart an der Erfüllung seiner Träume zu arbeiten. Wer Fragen zum Laufen generell hat, darf sich jederzeit gerne an mich wenden. Egal ob 10 km oder Ultra - ich freue mich über den Kontakt mit jedem Läufer, der Freude an diesem wunderschönen Sport hat.

Keep on running...

Noch ein paar Bilder:

Mein Laufshirt von hinten:


Auf der Zielgeraden:



Uff, geschafft:



Endlich die Medaille:



Bericht vom Two Oceans Ultra Marathon 2011
Meine Leistungsdaten vom Two Oceans Ultra Marathon 2011
Bericht vom Two Oceans Ultra Marathon 2010
Bericht vom Comrades (89 km downhill) 2010

Samstag, 4. April 2009

Ich bin dann mal weg....

Liebe Blog-Leser,

demnächst ist es soweit und die Reise nach Kapstadt steht an. Die letzten paar Tage werde ich keine Blogeinträge mehr erstellen, doch wenn der Lauf dann rum ist, werde ich wieder von mir hören lassen.

Wer nachsehen will, wie es gelaufen ist, wird auf der Two Oceans Website sicherlich die Ergebnisse sehen können http://www1.twooceansmarathon.org.za/.

Meine Startnummer beim Ultra ist die 40035.

In den letzten Tagen habe ich viele aufmunternde und mutmachende Anrufe und Mails bekommen. Vielen Dank an alle, die mich auch in der Vorbereitung immer wieder unterstützt haben.

Ich lasse wieder von mir hören.

Bis bald!

PS: Ich freue mich über jeden Kommentar in diesem Blog :)
Also bitte fleissig schreiben - ich schalte die Kommentare dann schnellstmöglich frei. Danke im voraus!

Letzte lange Einheit und Sonnentest (32,8 km) - 04.04.2009

Heute in einer Woche ist es soweit. Die Anspannung steigt, doch es ist vor allem eine Anspannung der Vorfreude. Ich will die 56 km einfach geniessen, mich darüber freuen, an 2 Jahre Vorbereitung zurückdenken, die Stimmung, die Mitläufer und die traumhafte Natur und Landschaft Südafrikas in mich einsaugen.

In einem Telefonat mit einem sehr guten Freund haben wir gemeinsam festgestellt, dass es diese intensiven Momente sind, die das Leben besonders machen. Die Momente, die mit Anstrengung zu tun haben. Die Momente, die nicht vorherberechenbar sind, weil so viele Dinge zusammenkommen müssen.

Vor allem: Momente, die man nicht kaufen kann! Das ist Leben!

Genug philosophiert: Heute noch ein längerer Lauf für die Ausdauerfähigkeiten ohne Tempo, nur langsam laufen, Puls niedrig halten und gut fühlen.

Hinzu kommt, dass mein Kopf nun absolut überzeugt ist - denn auch auf den knapp 33 km hat alles bestens funktioniert :)

Das Frühlingswetter hat uns heute 20°C gebracht und ist somit eine zusätzliche gute Vorbereitung auf Südafrika und den Lauf. Klar, da wird es dann noch wärmer. Doch nun ist immerhin der Temperaturunterschied nicht mehr ganz so eklatant. Der Puls war heute höher als gewohnt, was sicher auch mit der Temperatur zusammenhängt.

Immer wieder habe ich unterwegs an den Lauf gedacht. Jetzt will ich, dass er kommt.

Strecke: 32,8 km
Dauer: 3:43:11 (Std:Min:Sec)
Puls Durchschnitt: 142
Geschwindigkeit: 6:48 min/km

Letzte Tempoeinheit 3 x 3000 m (14,5 km) - 02.04.2009

Heute ging es erst um 20 Uhr auf die Laufstrecke, da ich so spät von meinem Seminar zurückgekommen bin. Der Frühling hat sich inzwischen blicken lassen und so läßt es sich wieder mit kurzer Hose und langem Shirt laufen.

Vorgesehen war eine letzte Tempoeinheit mit 3 x 4000 m in 19:31 (ca. 4:53 min/km). Da ich nach den letzten Tempoeinheiten in den Folgetagen immer mal wieder angeschlagen war, wollte ich heute nichts mehr riskieren und habe die Länge auf 3000m reduziert. Zudem hatte ich mir das Tempo 5:00 vorgenommen.

Dann lief alles aber doch sehr gut und ich bin die Intervalle mit 4:55 gelaufen. Ging top, auch der Puls hat super mitgespielt und alle Muskeln arbeiten einwandfrei. Juchu!

In 9 Tagen ist es soweit...... :)

Strecke: 14,5 km (3 x 3000m Intervalle mit 1000 m Trabpause)
Dauer: 1:20:20 (Std:Min:Sec)
Puls Durchschnitt: 149 (in Intervallen Durchschnitt 158)
Geschwindigkeit: 5:32 min/km (in Intervallen 4:55)

Statistik für März 2009

Statistik für März 2009:

Laufeinheiten: 17 (= 4-5 Einheiten / Woche)
Spinning: 1

Gesamtumfang Laufkilometer: 339 km

Laut Trainingsplan wären es noch einige km mehr gewesen. Wegen der Muskelverhärtung am 22.03.09 Einschränkung des Umfangs. Aber auch so ist die Summe nicht schlecht.

Auch 20 km gehen problemlos (20,2 km) - 31.03.2009

Na also, geht doch. Auch die 20 km gehen jetzt wieder völlig ohne Probleme. Vor allem der Kopf spielt mit und sucht nicht alle 10 Sekunden nach einem ungewöhnlichen Signal von der Muskelfront :)

Strecke: 20,2 km
Dauer: 2:00:27 (Std:Min:Sec)
Puls Durchschnitt: 140
Geschwindigkeit: 5:58 min/km
Weitersagen und Dranbleiben